Die neue Serie „Das Boot“

Die Kollegen vom TV haben den „Das Boot“-Mythos neu aufgelegt. Ich habe die erste Folge der neuen Sky-Serie gesehen (seit gestern auf Sky): Spannend, interessant, clevere Serie – und historisch leider belanglos.

Wenn man sich in einem Bereich sehr gut auskennt  und sieht, wie ungenau eine Umsetzung gelungen ist, wird man immer enttäuscht. Und ich kenne mich nunmal gut mit U-Booten aus.

Aber das ist gar nicht das Hauptproblem. Wenn man sich ein bisschen beschäftigt mit dem Erzählen von Geschichten, erkennt man bei Skys „Das Boot“, wie die Story bestimmten Regeln der Dramaturgie  folgt: Jede Figur hat, natürlich, natürlich, Konflikte. Alle zwei Minuten wendet sich irgendwas irgendwem entgegen. Das ist spannend, aber auch schematisch und letztlich unrealistisch.

Sky hat eine funktionierende, teure, fette Serie gewuppt – sie können stolz sein, die Kritiken sind größtenteils gut. Doch dreht sich schon wieder alles nur um Nazis. („In welchem Jahr sich eine deutsche anspruchsvolle Filmhandlung auch bewegt, es ist immer irgendwie 1933.“). Herrje.

(Disclaimer: Ich habe einen U-Bootroman geschrieben. Er hat mit dem Zweiten Weltkrieg nichts zu tun, ist (hoffentlich) auch unterhaltsam, und sicher nicht so bedeutungsschwanger.)

Den Deutschen ihr U-Boot

U-Boote haben bis heute eine beinahe mythische Bedeutung in Deutschland. Diese Tatsache stellt die Grundierung dar, auf der „Der Schwarze Wal“ entstand. Mein Buch verhandelt das Thema eher am Rande, doch ohne diesen Hintergrund wäre es nicht denkbar. Deshalb dieses kleine Essay.

©Constantin Film

Ein Freund fragte einmal aus einer Laune heraus: „Aus welchem Film stammt das Zitat: Gute Leute muss man haben, gute Leute?“. Wie aus der Pistole geschossen antwortete ein Musiker neben uns, ein Künstler-Typ mit markantem Schal: „Das Boot!
Ich war perplex. Der weiß das?

 

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